Portrait
Die Winzerkapelle Kinheim e.V. war und ist schon immer ein besonderer Verein.
Die Winzerkapelle bei der Probe.
Während gerade in den letzten Jahren einige Musikvereine in Eifel, Hunsrück und an der Mosel bedauerlicherweise aufgelöst wurden, weil nicht mehr genügend Musikerinnen und Musiker die jeweilige Vereinsarbeit unterstützten, können sich die Kinheimer Musikanten glücklich schätzen, keine Probleme dieser Art zu haben. Der Verein hat aktuell 64 aktive Musiker, das Durchschnittsalter beträgt 29 Jahre. Die Spannweite der Lebensalter der aktiven Musiker zeigt, dass es der Verein geschafft hat, sowohl die Jugendlichen des Heimatorts an sich zu binden, als auch die etwas älteren, erfahrenen Musiker in den Reihen zu halten. Der aktuell jüngste Musiker ist 10 Jahre, der älteste 74 Jahre. Dank des riesigen Notenarchivs und des großen Repertoires können die Kinheimer sowohl für Jung als auch Alt immer den richtigen Ton treffen.
Obwohl sich auch die Anzahl der Feste in vielen Gemeinden in den letzten Jahren immer mehr verringert hat, weil oft sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen fehlen, und in den noch bestehenden Veranstaltungen meist kleinere Tanz-Bands zur Unterhaltung angefragt werden, hat der Verein Jahr für Jahr einen vollgepackten Kalender. Neben den kirchlichen und kommunalen Auftritten in der Heimatgemeinde, werden die Kinheimer beständig für Tanzmusikveranstaltungen und Feste teils auch weit über die Grenzen des direkten Einzugsgebiets angefragt. Auch heute profitiert der Verein noch davon, dass der musikalische Stil schon sehr früh in der Vereinsgeschichte auf die Tanz- und Unterhaltungsmusik gerichtet wurde. Auf Grund des abwechslungsreichen Repertoires und des guten Rufs als Stimmungsgarant, können die Kinheimer über ausbleibende Auftrittsanfragen nicht klagen – ganz im Gegenteil.
Seit Jahren steht bei den Kinheimern eine engagierte Jugendausbildung im Fokus. Alle zwei Jahre werden Kinheimer Kinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren, die Interesse an einem Instrument haben, musikalisch – zumeist durch Ausbilder aus den Kinheimer Musikerreihen – ausgebildet, gefördert und nach einigen Jahren in die Stammkapelle integriert. Regelmäßige Ausflüge und Events für die Jugendlichen fördern dabei den Zusammenhalt der Gruppe.
Die Winzerkapelle Kinheim e.V. feiert im Jahr 2015 ihr 90-jähriges Bestehen. Der Verein wurde 1924/25 von damals 12 Musikern gegründet. Anfänglich als Feuerwehrkapelle aufgestellt, entwickelte sich der Verein beständig fort, gewann immer mehr Mitglieder – sowohl aktiv wie inaktiv – und machte sich auch außerhalb von Rheinland-Pfalz einen Namen. Hunderte Auftritte auf Wein- und Winzerfesten in der Region, Rundfunkaufnahmen, Tanzmusikauftritte, Vereinsfahrten, Freundschaften mit anderen Musikvereinen in ganz Deutschland und erlebnisreiche Vereinsfahrten lassen den Verein auf eine erfolgreiche Vereinsgeschichte zurückblicken. Die große Anzahl an begeisterten Musikerinnen und Musikern, die aktuell im Verein sind, und die große Anfrage von jungen Kinheimer Kindern, die bereits großes Interesse an einer musikalischen Ausbildung zeigen, lassen den Verein beruhigt in die Zukunft schauen.
Aus Anlass des Jubiläums veranstaltet der Verein vom 11.-13. September 2015 ein großes Jubiläumsfest. Unter dem Motto „Blasmusikspektakel im Zelt – 90 Jahre und kein bisschen leise“ wird es in einem Festzelt am Moselufer ein besonders attraktives Unterhaltungsprogramm geben. Stimmungsvoller Auftakt des Fests wird am Freitagabend der Auftritt des Startrompeters „Vlado Kumpan und seine Musikanten“ sein. Am Samstag veranstaltet die Winzerkapelle Kinheim einen Gala-Abend mit einer Weinprobe der besonderen Art und einem Gastauftritt des Musikvereins Hasenweiler, mit dem die Winzerkapelle seit 39 Jahren eine musikalische Freundschaft pflegt. Das Jubiläumsfest wird am Festsonntag mit dem diesjährigen Kreismusikfest verbunden. Um 14:00 Uhr startet ein Sternmarsch durch die Ortsteile Kinheim, Kindel und Kinheimer Höhe unter Beteiligung zahlreicher Musikvereine und Spielmannszüge des Kreismusikverbands Bernkastel-Wittlich. Anschließend werden im Festzelt alle Vereine in einem Gemeinschaftschor gemeinsam musizieren.
Musik ist das, was beim einen aus dem Kopf raus – und beim nächsten ins Herz rein geht.